Bericht von Klemens:

14.10.2006 Bericht vom Schluchsee 

Tauchen, wo die eisernen Kreuze am Grund wachsen!!!

Treffen sich zwei Taucher, sagt der eine zum anderen:“ Hey
Schluchseetaucher!“. Stutzt der andere:“ Woran hast du das denn erkannt?“
Antwortet der eine:“ An deiner gelben Binde mit den drei schwarzen
Punkten!“

Obwohl der See nicht weiter von Stuttgart entfernt ist als der Bodensee
zieht sich die Fahrt durch den Schwarzwald doch ein Stück hin. Es hat auch
alles gut geklappt, obwohl ich keinen Sprinter aus dem Fuhrpark
organisieren konnte. Rainer war vom frühen Aufstehen so gestresst, dass er
erst einmal seinen Cafe in die Schaltmanschette seines Autos gegossen hat.
Mit zwei Fahrzeugen war die Fahrt auch recht angenehm. (Zurück sind wir
eher geflogen als gefahren)

Da es sich beim Schluchsee um einen Bergsee handelt haben wir natürlich
alle unsere Rechner brav umgestellt und da ich zu blöd war den Rechner
wieder zurück zu stellen habe ich mir natürlich am Sonntag im Bodensee
10min Deko eingefangen. (und den Spott vom Martin)

Das Tauchen im Schluchsee ist recht anspruchsvoll. Du lässt Dich vom Boot
ins Wasser fallen und blickst in die dunkle Tiefe. Automatisch atmest Du
vor Schreck tief ein, was Dich mit der Luft in der Lunge dann erst einmal
am Abstieg hindert. Nach ung. 4 Minuten habe ich mich in 17m Tiefe auf
einem Holzbalken sitzend erst einmal wieder sammeln müssen. Der Anblick
muss so witzig gewesen sein, dass es Martin vor Lachen fast die Maske
geflutet hat.

Wir haben uns dann mit der Hand an der alten Staumauer entlang getastet,
bis Rainers Lampe ausgegangen ist und er seinen Blindenstock aus der Tasche
geholt hat. Martin konnte den Anblick nicht ertragen und hat ihm seine
Backuplampe gespendet. Ich habe von der Aktion nicht viel gesehen, da ich
die ganze Zeit sowieso nur ein paar gelbe Flossen gesehen habe.

Trotz allen widrigen Umständen hat Rainer den Tauchgang super geführt. Es
ist fast alles so gelaufen wie wir es vorher besprochen haben. Niemand hat
seinen Buddy verloren und die Gruppen blieb zusammen bis wir sauber im
Schwarzwasser aufgestiegen sind.

Den zweiten Tauchgang haben wir (Rainer und ich) in der Schweinebucht
gemacht. Ingomar war nicht so zufrieden mir der Konfiguration seiner
Ausrüstung und meinte er müsse erst einmal wieder seine Lampe auswuchten
lassen und Martin hatte auch noch irgendeine Ausrede, an die ich mich nicht
so recht erinnern kann.

Der Name Schweinebucht ist abgeleitet vom Tauchstil, den Du braucht um an
diesem Tauchplatz zurecht zu kommen. Um Dich zu orientieren brauchst Du
10cm Abstand zum Grund damit Du überhaupt was sehen kannst und dann rutscht
Du mit dem Bauch durch den Dreck und wirbelst hinter Dir eine riesen Wolke
auf, wie die Sau!

Der Rückweg mit dem Elektroboot war dann auf Messers Schneide. Die Batterie
hat schlapp gemacht, doch der Skipper hat uns noch sicher zum Anleger
gebracht.

Zusammenfassend komm ich zu dem Ergebnis: Willst du die Belastbarkeit
Deines Buddy testen? Geh zum Torfstechen in den Schluchsee! Mit Wasser im
Hals und Torf im Ohr, immer mir einer Flosse über den Grund rutschen! Sehen
kannst Du sowieso nichts. Es war wirklich sehr spannend im Schluchsee zu
tauchen. Hut ab vor den Leuten die dort ihre Ausbildung machen!!